Bauwerke

Kirche St. Johannes der Täufer

Rinchnach
Kirche Barock

Die Gründung der Kirche und des dazugehörigen Klosters in Rinchnach hängt mit Gunthers  Aktivitäten zusammen. Nach dem auf der Erhöhung über Rinchnach (an der Stelle des heutigen Kirchleins Frauenbrünnl) verbrachten grausamen Winter 1011–1012 stieg Gunther im Frühling 1012 in das Talbecken hinunter, wo er mit weiteren Ordensbrüdern aus seinem Mutterkloster ein neues Kloster gründete. Binnen sieben Jahren wuchs Rinchnach zu einer kleinen Siedlung mit hölzernen Mönchszellen, einer Kirche und einem Klostergebäude mit Kapitelsaal, Speiseraum und Küche heran. Der Abt des Klosters war in den ersten Jahren Gunther. Er machte sich im Jahr 1019 um den Ausbau der ersten Kirche verdient.

Im Jahr 1255 wurde die neu gebaute Kirche geweiht, im Laufe des 13. Jahrhunderts wurde der bis heute erhaltene Kreuzgang des Klosters gebaut. 1438 wurde die steinerne Kirche errichtet, die dem Kloster bis Anfang des 18. Jahrhunderts diente. Ihre gegenwärtige Form bekam sie im Rahmen eines großzügigen Wiederaufbaus der hiesigen Propstei, der von dem Mutterkloster Niederaltaich im Jahre 1708 angeregt worden war. 1721 wurde der nördliche Turm gebaut, der als der einzige im Bayrischen Wald mit einer Laternenkuppel versehen wurde. Zu dem barocken Umbau in den Jahren 1727–1729 wurde der renommierte Münchner Baumeister Johann Michael Fischer hinzugezogen. Er ließ bei der Kirche die Außenwände aus dem Jahr 1438 stehen. Wegen des Einbaus vieler Nischen erhielt der Innenraum der Kirche jedoch eine originell konzipierte ovale Form. Dank Fischers Konzeption gehört die Kirche so zu den wertvollsten Kirchengebäuden in Bayern und wird als die schönste Kirche des Bayrischen Waldes betrachtet. Der Kirchenbau birgt auch das Grab des seligen Einsiedlers Hermann. Die Freskoverzierung von Wolfgang Andreas Heindl zeigt das Wirken des heiligen Johannes in der Wüste und das des heiligen Gunthers in der Einöde des Bayrischen Waldes und auch die Himmelfahrt der beiden Heiligen. Die Fresken wurden durch eine üppige Stuckverzierung ergänzt.

Den Gipfel des Barockruhms erlebte die neu gebaute Kirche im Jahr 1732 bei ihrer Weihe. Das symbolische i-Tüpfelchen des barocken Umbaus Rinchnachs ist der Bau des neuen Hauptaltars. Die Propstei Rinchnach erlosch offiziell 1803 im Rahmen der Säkularisation. Die Propsteikirche wurde zur Pfarrkirche und die überregionale Bedeutung dieser Lokalität wurde wesentlich kleiner.

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