Bauwerke

Johannes Nepomuk Kapelle

Týnec (okr. Klatovy)
Kapelle Barock

Die St. Johannes Nepomuk Kapelle ließ Maxmilian Norbert Graf Krakowský von Kolowrat (1660–1721) vor 1707 am Hügel nördlich des Týnecer Schlosses erbauen. Der Bau der monumentalen Kapelle lief parallel mit dem Bauen des großzügigen hochbarocken Schloßes in Týnec (1704–1710), das aus dem Ort einen erstrangigen barocken Geschlechtssitz mit allen Attributen bilden sollte. Beide Objekte wurden nach Vorschlägen des berühmten norditalienischen in Böhmen wirkenden Architekten Giovanni Battista Alliprandi gebaut. Die Symmetrie der Orientierung des Schloßes und der Kapelle, voneinander 1200 Meter entfernt, belegt Norbert’s überlegtes Konzept der Barocklandschaft, ähnlich dem sporckschen Kuks in Ostböhmen. Die Einweihung der Kapelle dem damals noch nicht heiliggesprochenen böhmischen Heiligen und Patron des Beichtgeheimnisses entsprach damit. Die große Kapelle mit großzügigen Kuppeln und Durchgangsambitte für Musiker in allen vier Seiten sollte zum geistlichen Gegengewicht des Týnecer Schloßes werden. Man rechnete mit großen liturgischen Festivitäten, die am Fest des Patrons Mitte Mai stattfanden. An ihnen nahmen von Anfang an die erstrangigen Musiker des Klattauer Jesuitenkollegs teil. Im Rahmen der josephinischen Verbote wurde die Kapelle 1783 aufgehoben und seit 1790 nicht repariert. Vor dem zweiten Weltkrieg diente das Objekt als Aussichtsturm.

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