Bauwerke

Barockbibliothek - Benediktinerabtei Metten

Metten
Bibliothek Barock

Die Abtei ist ein bedeutendes Zentrum von Bildung und Kultur mit einem Gymnasium, Internat und mit Handwerksbetrieben. Metten gehört zu den ältesten bayerischen Klöstern. Es wurde um das Jahr 766 vom Grundherrn Gamelbert mit Unterstützung von Herzog Tassilo III. aus dem Geschlecht der Agilolfinger gegründet. In das neue Kloster wurden Benediktinermönche aus dem Kloster Reichenau gebracht. Im Kloster Reichenau wurde eine der berühmtesten mittelalterlichen Bibliotheken aufgebaut. Der erste Abt wurde der selige Utto.

Die neuen Räume für die Bibliothek wurden im Erdgeschoss (Ostflügel) im 17. Jahrhundert gebaut, nach dem Jahr 1628 wurde die Klosterbibliothek ausgestattet und der Konvent vollendet und ausgestattet. Parallel zur Bautätigkeit an der Kirche verliefen die Arbeiten in den Räumen der Bibliothek. Ihr länglicher zweischiffiger Saal, der aus dem Zeitraum um das Jahr 1600 stammte, wurde in den Jahren 1722–1726 zu einem Hauptraum mit zwei anschließenden Nebenräumen verbunden. Im Jahr 1726 wurde die Bibliothek im spätbarocken Stil verziert. Diese Verzierung machte sie zu einem der wertvollsten barocken Bibliotheksräume in Europa. Die Stuckarbeiten übernahm auch hier Franz Josef Holzinger, die Deckenmalereien sind ein Werk von Innozenz Anton Warathy.

1803 erreichte Metten die Säkularisation. Das Kloster wurde aufgelöst, sein Besitz versteigert und die kostbaren Bücherfonds unwiederbringlich verloren. 1830 wurde Metten durch den bayrischen König Ludwig I. als erstes Benediktinerkloster im Land wiedererrichtet. Erneuert wurde auch die Bibliothek. Die Basis ihres gegenwärtigen Fonds stammt aus der Bücherspende des Regensburger Bischofs Johann Michael Sailer und aus der  Hinterlassenschaft des Benediktiners Amand Hoecker, erweitert wurde sie um Bücher aus den aufgelösten Klosterbibliotheken in Schwaben. Vom ursprünglichen Mettener Buchbestand aus der Zeit vor 1803 blieben nur etwa 300 Bände erhalten. Das wertvollste von ihnen ist das Mettener Antifonale aus dem Jahr 1437.

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