Bauwerke

St. Günther Kapelle

Hartmanice
Kapelle Barock

Dobrá Voda und das anliegende Březník gehörten zu den bedeutendsten Pilgerstätten des barocken Böhmens, die auf der Trasse des sogenannten Gunther-Grenzland-Weges lagen. Die Geschichte des Ortes wird ab 1040 geschrieben, als sich der Benediktiner Ordensbruder und Einsiedler Vintíř (Gunther) definitiv dazu entschlossen hatte, hier meditierend die letzten Jahre seines Lebens zu verbringen. Gunther wählte einen Felsen auf dem Berg Březník (Guntherfelsen) in der Nähe von Hartmanice. In einer Höhle dort baute er sich eine Einsiedelei, wo er auch am 9. Oktober 1045 starb. Mit Gunthers letztem Aufenthalt und seinem Tod sind Legenden verbunden. Einer Legende zufolge soll fast jeden Tag eine Hirschkuh zur Einsiedelei gekommen sein, um dort mit ihm zu verweilen.  Den sterbenden Einsiedler fand der Přemysliden-Herzog Břetislav, der dort zur Jagd war. Zu Gunthers Einsiedelei hätte ihn ein schöner stattlicher Hirsch geführt. Der barocken Tradition nach umgaben seinen Körper, bevor er starb, ein wunderbarer Duft und ein heiliges Licht, wie von einer im unbefleckten Glanz strahlenden Rose. Břetislav ließ Gunthers Überreste ins Benedikterkloster Břevnov bei Prag überführen. Gunthers Grab wurde so ab Beginn des 15. Jahrhunderts zum Hauptzentrum der Guntherverehrung. Während des 14. Jahrhunderts gewann die eisenhaltige, leicht radioaktive Quelle, die am Fuße des Berges Březník unter der ehemaligen Einsiedelei entspringt, an Beliebtheit. Ihr wurde – neben der Fürbitte zum heiligen Gunther – heilende Wirkung zugeschrieben. Im Jahr 1602 ließ Jan Čejka von Olbramovice in Němčice auf dem Březník eine Holzkapelle bauen, die dem heiligen Gunther geweiht war.

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