Bauwerke

Dekanatskirche Mariä Geburt

Klatovy
Kirche Barock

Die Dekanatskirche Mariä Geburt in Klatovy mit dem Wunderbild der Blut schwitzenden Jungfrau Mariä von Klatovy wurde nach dem Jahr 1685 das bedeutendste Wallfahrtszentrum im Südwesten Böhmens.

Die Kirche wurde als Pfarrkirche wahrscheinlich gleich nach der Gründung der Stadt gebaut, vermutlich an Stelle eines älteren Kirchenbaus. Das älteste bis heute erhaltene Gemäuer stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts. Die Kirche wurde als dreischiffige Basilika mit einem Querschiff konzipiert. In den Jahren 1405–1422 baute der Meister Linhart von Aldenberg ein neues Presbyterium mit dem gegenwärtigen Querschiff. Die neue großzügig  konzipierte Saalkirche wird als architektonisch wertvollster Teil der Kirche betrachtet. Eine weitere Bautätigkeit löste der Einsturz des Gewölbes im Hauptkirchenschiff der vernachlässigten Kirche im Jahr 1550 aus. Das neue spätgotische Kreuzgewölbe des Kirchenschiffs erbaute im Jahr 1557 der italienische Meister Antonio de Salla. Er knüpfte an die gotische Architektur der älteren Teile an und ergänzte sie um eine westliche Renaissance-Empore. 1581 wurde zur Kirche ein freistehender Glockenturm mit verputzten Mauern gebaut, der später Weißer Turm (Bílá věž) genannt wurde.

Eine grundsätzliche Änderung für die Pfarrkirche bedeutete am 8. Juli 1685 der wundertätige Blutschweiß des Marienbildes im Haus des Schneiders Ondřej Hirschberger (Andreas Hirschberger), das auf dem Platz der heutigen Kapelle genannt „Chaloupka“ stand. Das Bild wurde als wundertätig anerkannt und während einer Festprozession wurde es am 23. September 1685 in die Pfarrkirche getragen, die dann zur Wallfahrtskirche wurde. Der Kirmesbetrieb ermöglichte es am 8. Juli 1689 französischen Brandstiftern ein Feuer zu legen, das eines der verheerendsten in der Stadtgeschichte wurde. Die Kirche kam bloß um das Dach, ihre Rettung wurde dem Schutz der Klattauer Jungfrau Maria zugeschrieben.

Die Kirche wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert vom Architekten Josef Fanta regotisiert.

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